Sonnenschutz-Lexikon: Das solltest Du wissen

Den richtigen Sonnenschutz zu finden, ist fast schon eine kleine Wissenschaft für sich – aber keine Sorge, ich nehme Dich an die Hand und wir navigieren gemeinsam durch den Lichtschutz-Dschungel. Denn eines steht fest: Wir wollen uns in der Sonne wohlfühlen, ohne unsere Haut dabei unnötigem Stress auszusetzen.

Warum überhaupt Sonnenschutz?

Die Sonne hat zweifellos viele gute Seiten – sie schenkt uns Wärme, gute Laune und hilft unserem Körper dabei, wertvolles Vitamin D zu bilden. Doch leider kommt sie nicht nur mit Licht und Liebe daher. UV-Strahlung kann unsere Haut auf Dauer schädigen, zu frühzeitiger Hautalterung führen und im schlimmsten Fall sogar Hautkrebs verursachen. Besonders Kinderhaut ist gefährdet, da sie ihren natürlichen Eigenschutz noch nicht vollständig entwickelt hat.
Und während wir früher vielleicht noch stundenlang ungeschützt im Freibad lagen, sind wir heute achtsamer. Wir möchten nicht nur gesund alt werden – wir wollen auch so aussehen. Und das beginnt mit dem richtigen Sonnenschutz.

Kinderärztin Dr. med. Christine Saahs empfiehlt in erster Linie Bekleidung und Sonnenhut um die Haut von Kindern und Babys zu schützen, da der natürliche Selbstschutz der Haut noch nicht vollständig ausgeprägt ist.

LSF – mehr als nur eine Zahl

Der Lichtschutzfaktor (LSF, englisch SPF für Sun-Protection-Factor) wird oft missverstanden. Viele denken: Je höher, desto stärker. Stimmt auch – aber was bedeutet das konkret? Der LSF verlängert die Zeit, die Du in der Sonne verbringen kannst, ohne dass Deine Haut einen Sonnenbrand bekommt. Wenn Deine Haut zum Beispiel einen Eigenschutz von etwa 7 Minuten hat, dann bietet Dir ein LSF 30 etwa 3,5 Stunden Schutz (7 x 30 = 210 Minuten). Aber: Nur, wenn Du auch richtig und ausreichend aufgetragen hast. Und nachcremen nicht vergessen – Schweiß, Wasser und Kleidung reiben den Schutz schnell wieder ab.

UVA vs. UVB – Was macht was?

Nicht alle UV-Strahlen sind gleich – und genau hier kommt der Begriff Breitbandschutz ins Spiel.


UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein, fördern die Hautalterung (Stichwort Falten!) und können sogar das Krebsrisiko erhöhen – und das, ohne einen Sonnenbrand auszulösen.
UVB-Strahlen sind verantwortlich für Sonnenbrand, Bräune und auch die Vitamin-D-Produktion. Sie wirken oberflächlicher, können aber ebenfalls die DNA schädigen.


Dein Sonnenschutz sollte also unbedingt beides abdecken – UVA und UVB!

Der Lichtschutzfaktor gibt nicht die Höhe des Lichtschutzes, sondern den Faktor an, um welchen der Eigenschutz der Haut verlängert wird.

Chemisch oder mineralisch – was passt zu Dir?

Chemischer Sonnenschutz
Diese Filter wandeln UV-Strahlen in Wärme um. Der Vorteil? Leichte Texturen, angenehmes Hautgefühl, oft in praktischen Sprays oder Gelen erhältlich. Ideal, wenn Du sportlich unterwegs bist oder einfach eine unsichtbare Lösung möchtest.
Aber: Einige Inhaltsstoffe stehen im Verdacht, hormonell wirksam zu sein oder sogar krebserregend zu wirken. Außerdem können sie Gewässer und die Umwelt belasten – ganz zu schweigen von empfindlicher Haut.

Mineralischer Sonnenschutz
Hier übernehmen fein gemahlene Partikel wie Zinkoxid oder Titandioxid den Schutz, indem sie die UV-Strahlung reflektieren. Klingt gut? Ist es auch – besonders für Kinder und sensible Haut!
Aber: Der „weiße Film“ auf der Haut ist nach wie vor ein Thema, auch wenn viele moderne Formulierungen hier schon deutlich besser geworden sind. Und: Lückenloses Auftragen ist entscheidend, sonst entstehen ungeschützte Stellen.

Natürliche Unterstützung für die Haut

Auch wenn Du nicht jeden Tag zur Sonnencreme greifen möchtest – Deine Haut kannst Du trotzdem stärken. Unterstütze ihre natürlichen Schutzfunktionen zum Beispiel mit:
• Antioxidantien wie Vitamin E oder OPC – als Serum oder Nahrungsergänzung.
• Beta-Carotin-reichen Lebensmitteln wie Sanddorn oder Karotten.
• Pflegeprodukten, die die Haut beruhigen, regenerieren und mit Antioxidantien & Feuchtigkeit versorgen – besonders nach einem sonnigen Tag.

Mein Geheimtipp: Ein kühlendes Körper-Fluid nach dem Sonnenbad. Es beruhigt sofort und spendet wertvolle Feuchtigkeit. Und mein neues Körperöl ist ein wahres Verwöhnprogramm für sonnengestresste Haut.

Hochwertige, antioxidative Pflegeprodukte können freie Radikale neutralisieren und auch als Pflege nach der Sonne helfen

Und was ist jetzt der beste Sonnenschutz?

Ganz ehrlich? Der, den Du auch wirklich benutzt. Und der, der zu Deinem Alltag, Deinem Hauttyp und Deinem Anspruch passt. Grundsätzlich gilt:
• Schatten, Kleidung und Hut sind Deine besten Freunde.
• Mineralischer Schutz ist ideal für Kinder und sensible Haut.
• Chemischer Schutz ist superpraktisch im Alltag, beim Sport oder am Strand.
• Antioxidantien und gesunde Ernährung unterstützen die Haut zusätzlich von innen und außen.
• Und: Weniger ist nicht mehr. Lieber großzügig auftragen und regelmäßig nachcremen.

Alltag vs. Ausflug – wann reicht Pflege, wann braucht’s Schutz?

Im ganz normalen Alltag – wenn Du Dich nur kurz im Freien aufhältst, etwa für den Weg zur Arbeit, einen Spaziergang im Schatten oder Besorgungen – kannst Du Deine Haut auch auf sanfte, natürliche Weise unterstützen:
• Mit gesunder Ernährung, die reich an Antioxidantien ist.
• Mit hochwertiger Pflege, die freie Radikale neutralisiert und Deine Hautbarriere stärkt.
• Indem Du Deine Haut langsam an die Sonne gewöhnst und ihr Zeit gibst, ihren natürlichen Schutz (Melanin) aufzubauen.

Gerade für diesen Alltagsgebrauch sind Produkte mit Inhaltsstoffen wie Sanddornöl, Vitamin C oder E perfekt geeignet – sie sorgen dafür, dass Deine Haut widerstandsfähig bleibt, ohne sie unnötig mit synthetischen Filtern zu belasten.

Aber: Sobald Du Dich über längere Zeit in der Sonne aufhältst – beim Wandern, Radfahren, Schwimmen oder einfach bei einem langen Tag im Park – reicht das allein nicht mehr aus. Hier ist ein gezielter Sonnenschutz mit geprüftem UVA- und UVB-Filter unbedingt notwendig, um Deine Haut sicher zu schützen.

Bei Aktivitäten im Freien, wo man länger an der Sonne ist, sollte man nicht auf schützende Bekleidung, Kopfbedeckung und Sonnenschutz verzichten.

Fazit

Sonnenschutz ist nicht nur ein Beauty-Thema – es ist ein Gesundheitsthema. Ein kluger Umgang mit der Sonne bedeutet nicht, sich ihr komplett zu entziehen – sondern sie bewusst zu genießen, ohne der Haut dabei zu schaden. Im Alltag brauchst Du nicht zwingend täglich eine dicke Schicht Sonnenschutz, vor allem dann nicht, wenn Du Dich nur kurz draußen aufhältst, Dich ausgewogen ernährst und Deine Haut mit hochwertigen, antioxidativen Pflegeprodukten stärkst. Deine Haut verfügt über erstaunliche Selbstschutzmechanismen – und wenn Du sie richtig unterstützt, kommt sie im Alltag wunderbar klar.

Anders sieht es bei längeren Aktivitäten im Freien aus: Ob beim Wandern, Baden oder einem ausgedehnten Tag im Garten – hier gehört ein zuverlässiger Lichtschutz unbedingt dazu. Ob Du Dich für mineralischen oder chemischen Sonnenschutz entscheidest, hängt von Deinen Vorlieben und Deinem Hauttyp ab. Wichtig ist, dass der Schutz umfassend ist – also vor UVA- und UVB-Strahlen schützt – und dass Du ihn ausreichend und regelmäßig aufträgst.

Letztlich geht es um die richtige Balance: Gesunder Menschenverstand, natürliche Hautpflege, bewusster Sonnengenuss und ein passender Lichtschutz, wenn es darauf ankommt. So bleibt Deine Haut nicht nur gesund, sondern strahlt auch langfristig von innen und außen.
Also – geh raus, genieß die Sonne, aber tu’s mit Verstand. Deine Haut wird es Dir danken. 

Deine dieNikolai

 

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