Weinlese in der Wachau: Handarbeit & Nachhaltigkeit

Die Wachau, eine malerische Landschaft entlang der Donau in Niederösterreich, wird nicht nur für ihre atemberaubende Schönheit geschätzt, sondern ist auch für ihre herausragenden Weißweine weltbekannt. Österreichs ältestes Weingut, der Nikolaihof Wachau, liegt am östlichen Eingang der Wachau in Mautern an der Donau und ist nicht nur für seine preisgekrönten Weine bekannt, sondern verarbeitet die wertvollen Rohstoffe der Traube auch für seine Demeter-zertifizierte Bio-Traubenkosmetik.

Geographie und Klima: Perfekte Bedingungen für den Weinbau

Die Wachau erstreckt sich über rund 33 Kilometer entlang der Donau, zwischen den Städten Melk und Krems. Diese Region ist von einer einzigartigen Landschaft geprägt, die von steilen Terrassen, felsigen Hängen und sanften Hügeln dominiert wird. Das Anbaugebiet ist durchzogen von den sogenannten „Steinterrassen”, die in mühevoller Handarbeit über Jahrhunderte hinweg angelegt wurden. Diese Terrassen bieten den Reben nicht nur Halt, sondern tragen auch dazu bei, die Wärme der Sonne zu speichern und so das Mikroklima positiv zu beeinflussen.

Das Klima in der Wachau ist für den Weinbau ideal: Auf der einen Seite wirkt die Donau als Wärmespeicher und reflektiert das Sonnenlicht auf die Rebstöcke. Auf der anderen Seite sorgen kühle Winde aus dem Waldviertel für die nötige Frische. Diese Kombination aus warmen Tagen und kühlen Nächten trägt wesentlich zur Bildung der feinen Aromen und der typischen Mineralität der Weine bei. Der Boden, vor allem geprägt von Gneis und Schiefer, verleiht den Weinen zusätzlich ihre charakteristische Struktur und Tiefe.

Rebsorten und Weinstile: Wachauer Spitzenweine

Die Wachau ist vor allem für zwei Rebsorten weltbekannt: den Grünen Veltliner und den Riesling. Diese beiden Sorten nehmen den Großteil der Rebfläche ein und haben der Region zu ihrem exzellenten Ruf verholfen.

Grüner Veltliner
Der Grüne Veltliner gilt als die „Königin” der Wachauer Weine. Diese Rebsorte bringt Weine hervor, die durch ihre Frische, Würze und feine Pfeffernoten bestechen. In der Wachau entfaltet der Grüne Veltliner eine besondere Mineralität, die ihm Tiefe und Komplexität verleiht. Er ist in verschiedenen Qualitätsstufen erhältlich, von frischen, leichten Weinen bis hin zu kräftigen und lagerfähigen Spitzengewächsen.

Riesling
Der Riesling aus der Wachau zählt zu den besten der Welt. Diese Rebsorte liebt die kargen, mineralischen Böden der Region, die den Weinen ihre unverwechselbare Finesse verleihen. Wachauer Rieslinge zeichnen sich durch ihre lebendige Säure, ihre klare Fruchtigkeit und ihre außergewöhnliche Langlebigkeit aus. Vor allem die „Smaragd”-Weine – die höchste Qualitätsstufe in der Wachau – haben internationalen Ruhm erlangt. Sie sind dicht, vielschichtig und besitzen ein enormes Reifepotenzial.
Neben diesen beiden Hauptrebsorten werden in der Wachau auch andere Sorten wie der Weißburgunder, Chardonnay und Gelber Muskateller angebaut, die ebenfalls hervorragende Ergebnisse liefern. Dennoch bleibt der Fokus auf dem Grünen Veltliner und dem Riesling, die das Aushängeschild der Region bilden.

Die Wachauer Klassifikation: Steinfeder, Federspiel & Smaragd

Eine Besonderheit des Weinbaus in der Wachau ist die traditionelle Klassifikation der Weine nach ihrem Reifegrad und Alkoholgehalt. Diese dreistufige Einteilung wurde von der Winzervereinigung „Vinea Wachau” ins Leben gerufen und ist einzigartig in der Weinwelt.

• Steinfeder: Dies ist die leichteste Kategorie und zeichnet sich durch einen Alkoholgehalt von maximal 11,5 % aus. Steinfeder-Weine sind frisch, spritzig und leicht zugänglich. Sie eignen sich hervorragend als Sommerweine oder als Begleiter zu leichten Speisen.
• Federspiel: Die Federspiel-Kategorie umfasst Weine mit einem mittleren Alkoholgehalt (11,5 bis 12,5 %). Diese Weine sind von ihrer Struktur her etwas kräftiger und haben eine feinere, ausgewogenere Aromatik. Sie gelten als klassisch-trockene Weine mit viel Eleganz und Ausdruck.
• Smaragd: Dies ist die höchste Qualitätsstufe und steht für kraftvolle, komplexe Weine, die oft einen höheren Alkoholgehalt aufweisen. Smaragd-Weine werden aus den besten Lagen der Wachau gewonnen und haben ein großes Reifepotenzial. Sie zählen zu den edelsten Weißweinen der Welt.

Handarbeit und Nachhaltigkeit: Die Herausforderung des Terrassenweinbaus

Der Weinbau in der Wachau ist oft mit körperlicher Anstrengung verbunden. Aufgrund der steilen Hanglagen können viele der Arbeiten nicht maschinell erledigt werden, sondern erfordern Handarbeit. Vom Rebschnitt über die Lese bis hin zur Pflege der Trockensteinmauern – in der Wachau ist der Weinbau immer noch ein handwerkliches und nachhaltiges Unterfangen. Die Winzer haben sich dem Erhalt der traditionellen Terrassenlandschaft verpflichtet, was nicht nur für die Weinqualität, sondern auch für den Schutz der einzigartigen Kulturlandschaft von großer Bedeutung ist.

Nachhaltigkeit spielt besonders für uns am Nikolaihof eine große Rolle. Wir arbeiten bereits seit über 50 Jahren, als eines der ersten Weingüter der Welt streng biodynamisch. Das Ziel ist es, die Natur zu bewahren und gleichzeitig Weine & Naturkosmetik von höchster Qualität zu produzieren.